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Kontaktlinsen- Erfindung des Jahrhunderts

Es gibt nur wenige Menschen, die noch nicht von Otto Wichterle gehört haben. Otto Wichterle war Erfinder und erster Hersteller weicher Kontaktlinsen und erlangte somit weltweit Berühmtheit. Zu seinen weiteren Entwicklungen gehören das Nylon (Polyamide Fasern), aus dem die ersten Strümpfe und Strumpfhosen für Frauen hergestellt wurden oder auch das Hydrogel.

Die ersten Versuche weiche Kontaktlinsen herzustellen wurden bereits 1952 unternommen. Der erste Prototyp einer Kontaktlinse entstand schon 1957, erfüllte aber nicht die Anforderungen für tägliches Tragen (sie waren zu rau und haben am Auge gekratzt). Otto Wichterle stellte jedoch fest, dass man mit der Kontaktlinse das Sehvermögen korrigieren und verbessern kann. Es ist auf jeden Fall erwähnenswert, dass die ersten Kontaktlinsen im Jahr 1961 mit Hilfe rotierender Formen zu Hause gefertigt wurden (Schleudergussverfahren), nachdem das damalige Gesundheitsministerium die Kontaktlinsenforschung aufgegeben hatte. Otto Wichterle wollte seine Idee jedoch nicht begraben.

Einzigartig ist auch, auf welchem Gerät die ersten Kontaktlinsen hergestellt wurden. Dies geschah mit einer Apparatur, die mit Hilfe des berühmten Baukastens Merkur gebaut wurde. Sie wurde mit einem Fahrraddynamo als Antriebskraft am 24. Dezember in Gang gesetzt (später wurde ein Motor aus einem Plattenspieler benutzt). In den ersten 4 Monaten stellte Wichterle mit seiner Frau 5.000 Kontaktlinsen her. Um seinem Erfolg zu danken, wurde Otto Wichterle von dem Gesundheitsminister beauftragt die Forschung und Entwicklung der Kontaktlinsen fortzusetzen. Mitte der 70er Jahre erwarb ein amerikanisches Unternehmen die Lizenz zur Kontaktlinsen-Herstellung und die Produktion begann auch im Ausland. Im Jahr 1990 wurde Otto Wichterle Präsident der Akademie der Wissenschaft und am Ende seiner dreijährigen Amtszeit zum Ehrenpräsident ernannt. Otto Wichterle erhielt unzählige Auszeichnungen im In- und Ausland.

Was ist eine Kontaktlinse?

Eine Kontaktlinse ist eine durchsichtige Linse, die direkt auf der Hornhaut des Auges platziert wird und zu einer Verbesserung und Anpassung des Sehfehlers (Kurzsichtigkeit, Weitsichtigkeit, Astigmatismus) dient. Die Kontaktlinse kann auch für kosmetische Zwecke eingesetzt werde, dabei werden farbige Kontaktlinsen verwendet.

Generell unterteilt man Kontaktlinsen in mehrere Gruppen, je nachdem wie sie getragen werden und welchen Sehfehler sie korrigieren sollen. Die zwei Hauptgruppen sind:

  1. Harte Kontaktlinsen

Harte Kontaktlinsen lassen nur sehr wenig Sauerstoff zu der Hornhaut durch, was einige Probleme verursachen kann. Andererseits sind sie aber auch für Chemikalien und Verschmutzungen undurchlässig. Sie sind preisgünstiger, aber leider nicht für jeden geeignet, da sie eine längere Eingewöhnungszeit verlangen. Harte Kontaktlinsen sind eine Möglichkeit für Menschen, die unter Astigmatismus und Keratoconus oder einer Allergie leiden.

Zu Beginn ließen diese Kontaktlinsen kaum Sauerstoff durch und wurden aus PMMA Polymethylmetacrylat (das sogenannte Acrylglas) hergestellt, erst später (Ende der 1970er Jahre) wurde die Herstellung auf PMMA-TRIS (Trimethylsiloxy) umgestellt, bezeichnet als RGP (rigid gas permeable- gas durchlässig).

  1. Weiche Kontaktlinsen

Weiche Kontaktlinsen lassen Sauerstoff sehr einfach durch und sind sehr bequem. Gleichzeitig bieten sie aber einen geringen Schutz des Auges gegenüber Umwelteinflüssen. Die Sauerstoff-Durchlässigkeit der Linse entspricht der Menge des Wassers in der Kontaktlinse. Es ist also zu beachten, dass je höher der Wassergehalt ist, desto schneller verliert die Linse ihre Festigkeit und somit ist ihre Durchlässigkeit begrenzt.

Weiche Kontaktlinsen werden aus Hydrogel hergestellt, früher wurde HEMA Hydrogyetylmecrylat verwendet. Ende der 1990er Jahre hat man begonnen Hydrogel aus Polymer auf Silikonbasis zu benutzen (die Silikon-Hydrogellinse sog. Hybride Kontaktlinse).

Weiche Kontaktlinsen unterscheidet man auch nach dem wie sie getragen werden. Zum einen gibt es Tageslinsen – deren Handhabung ist am einfachsten. Sie benötigen keine Pflege, da sie morgens eingesetzt und abends herausgenommen und entsorgt werden. Sie sind die hygienischste, aber nicht immer die preisgünstigste Variante der Kontaktlinsen. Für regelmäßiges Tragen eignen sich Wochenlinsen, Monatslinsen und 3-Monatslinsen.

Kontaktlinsen können außerdem nach Art des Sehfehlers unterteilt werden:

Woraus wird eine Kontaktlinse hergestellt?

Die ersten Kontaktlinsen wurden aus Glas hergestellt, später verwendete man Hemagel. Dieses Material war sehr gut verträglich, es sind jedoch Probleme beim Herausnehmen der Linse aus der Herstellungsform aufgetreten. Der Rand der Linse wies Unregelmäßigkeiten auf und musste nachträglich geschliffen werden. Deshalb versuchte man Hemagel mit anderen Substanzen zu verbinden.

Später ist man zur Polymer-Herstellung auf Silikonbasis übergegangen, wie es bereits oben erwähnt ist. Der Herstellungsprozess basiert auf dem Schleudergussverfahren. Früher hat man auch das Drehverfahren angewendet – es wird teilweise bis heute eingesetzt – jedoch können mit dieser Methode nur geringere Mengen produziert werden. Kontaktlinsen zählen zu den größten tschechischen Entwicklungen.

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